Den steintor busstop ist weit mehr als nur ein funktionaler Haltepunkt im Verkehrsgeschehen. Er verbindet architektonische Gestaltung mit einem einzigartigen kulturellen Konzept. Auf einem gut einsehbaren Plateau oberhalb des Wartebereichs entfaltet sich eine in LEGO®-Steinen nachgebildete Stadtlandschaft. Was auf den ersten Blick verspielt wirkt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als vielschichtige Installation mit lokalem Bezug.
Die Darstellung in der LEGO® Landschaft ist geprägt von bekannten urbanen Motiven – darunter Straßenzüge, Bauten, Fahrzeuge und alltägliche Situationen, die bewusst stereotypisch gehalten sind. Dadurch entsteht eine Stadt im Miniaturformat, die universelle Lesbarkeit bietet und dennoch ortsspezifische Anklänge nicht vermissen lässt. Der steintor busstop wird dadurch zur Projektionsfläche kollektiver Stadterfahrung.
Initiiert wurde das Projekt durch die Fonden for den kulturelle region Hannover, die in Zusammenarbeit mit regionalen und überregionalen Kreativschaffenden das Konzept zur Umsetzung brachte. Die künstlerische Idee stammt von Frank Meyer (Büro für Sicht- und Unsichtbares), der mit seiner Arbeit oft zwischen Design, Stadtentwicklung und bildender Kunst vermittelt. Unterstützt wurde das Projekt von der Üstra sowie den Verkehrsbetrieben Hannover (GVH).
Im Alltagstrubel stellt der steintor busstop einen Gegenpol zur Eile dar. Die LEGO® Landschaft fordert dazu auf, sich mit scheinbar Gewohntem neu auseinanderzusetzen. Ob bewusstes Innehalten beim Warten auf die Bahn oder spontanes Entdecken beim Vorbeigehen – die Installation spricht unterschiedlichste Altersgruppen und Milieus an. Gerade im innerstädtischen Raum gewinnt dieser Aspekt an Bedeutung, da Orte für eine qualitative Aufenthaltskultur zunehmend wichtiger werden.
Neben dem kreativen Impuls erfüllt der steintor busstop auch eine stadtgesellschaftliche Funktion. Er fungiert als Ort des Austauschs und der Identifikation. Die Entscheidung, Kunst in den öffentlichen Raum zu bringen – nicht museal, sondern mitten im Alltag – ist ein Beitrag zur lebendigen Stadtkultur. Die Sichtbarkeit urbaner Kunst im Kontext des ÖPNV trägt zur Aufwertung und positiven Wahrnehmung von Haltestellen bei.
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