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Hannah Arendt

Jedes Jahr ein aktuelles politisches Thema

Eine Gedenktafel am Lindener Marktplatz 2 erinnert an das Haus, in dem Hannah Arendt am 14. Oktober 1906 geboren wurde. Jährlich um ihren Geburtstag herum richtet die Stadt Hannover zusammen mit der Leibniz Universität und der Volkswagenstiftung zu Ehren an die Tochter einer aus Königsberg stammenden jüdischen Familie die „Hannah Arendt Tage“ aus. Es geht jeweils um ein anderes aktuelles Problem mit politischer und gesellschaftlicher Fragestellung. Ein Kuratorium aus Wissenschaft, Politik, Kunst, Stiftungen und Verwaltung wählt das Thema. Der Oberbürgermeister leitet das Gremium. Ziel ist besonders das junge Publikum. Auch ein Stipendium mit ihrem Namen wird vergeben. Thema sind Flucht und Verfolgung. Gefördert wurden bisher Menschen aus Weißrussland, Simbabwe, Syrien oder dem Irak.

Sie half, jüdische Kinder in Frankreich zu retten

Die Philosophin, Politologin und Schriftstellerin Hannah Arendt hat sich in vielfältiger Weise um politische Themen verdient gemacht. Sie lebte lange in New York, wo sie am 4. Dezember 1975 starb. Studiert hatte sie in Marburg Philosophie bei Martin Heidegger, in Freiburg bei Edmund Husserl und in Heidelberg bei Karl Jaspers.

1928 promovierte sie über den „Liebesbegriff bei Augustin“. Totalitäre Herrschaft musste sie am eigenen Leib erleben: Sie war 1933 wegen „Tätigkeit für die Zionistische Vereinigung für Deutschland“ in Berlin verhaftet worden, kam aber bald wieder frei. Sie floh über Prag nach Paris, wo sie als Generalsekretärin der Flüchtlingsorganisation Jugend-Alijah arbeitete. Sie rettete jüdische Kinder. Nach Internierung in einem Lager in den Pyrenäen gelang ihr 1941 über Lissabon die Flucht mit ihrem Mann Heinrich Blücher in die USA. Später verfolgte sie im Auftrag der Zeitschrift „The New Yorker“ den Prozess gegen Adolf Eichmann. Sie übernahm mehrere Gastprofessuren an amerikanischen Universitäten und erhielt kurz vor ihrem Tod den dänischen „Sonning-Preis“ für Beiträge zur europäischen Kultur.

Ihr Name in der Stadt – vom Platz vor dem Landtag bis zum Lehrstuhl

In Hannover sind der Platz vor dem Niedersächsischen Landtag, eine Berufsschule an der Lavesallee sowie ein Weg nahe am Neuen Rathaus nach ihr benannt. Das Gymnasium in Barsinghausen trägt ihren Namen. In der Stadtbibliothek Hannover befindet sich ein Raum mit vielfältigen Erinnerungen an sie. Besonders darin sind die Fotos ihres Freundes Fred Stein. Einen Lehrstuhl mit ihrem Namen gibt es an der Helene-Lange-Schule. Dort ist es nun möglich, sich im Fach Philosophie zum Abitur prüfen zu lassen.

www.hannah-arendt-hannover.de

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