Das prachtvolle Welfenschloss bei Hannover war monatelang weitgehend für Besuchende gesperrt, doch mit dem Start der zweiten Staffel der Erfolgsserie wurde eine zeitlich begrenzte Öffnung ermöglicht.
Der Innenhof des Schlosses sowie zwei Räume im Nordflügel – die ehemaligen Pferdeställe und die Kutschenremise – sind für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Die Sonderöffnung findet am 22. (Schloss Marienburg Marathon) und 23. November, 29. und 30. November sowie 6. und 7. Dezember jeweils von 10:00 bis 16:00 Uhr statt, der Eintritt ist frei.
Schloss Marienburg ist als Drehort der Prime‑Video‑Serie „Maxton Hall“ weithin bekannt. Das imposante, neugotische Bauwerk in Pattensen nahe Hannover versetzt Fans der Serie in die exklusive Atmosphäre des fiktiven Elite‑Colleges ›Maxton Hall‹. Schon die Außenansicht lädt ein, sich in die Welt der Serie hineinzudenken.
Verbindung zur Serie „Maxton Hall“
Obwohl die Handlung von Maxton Hall in England angesiedelt ist, diente Schloss Marienburg als zentrale Kulisse für das fiktive Internat Maxton Hall. Die Dreharbeiten zur ersten Staffel fanden von Anfang Juli bis Ende September 2022 fast vollständig in Deutschland statt, wobei das Schloss als Haupthandlungsort genutzt wurde.
Für die zweite Staffel erhielt die Produktionsfirma eine Ausnahmeregelung, um trotz bestehenden Sanierungsbedarfs im Schloss weiterhin drehen zu dürfen. Nach Erstellung eines Gutachtens zur Tragfähigkeit, einschließlich temporärer Abstützungen im Eingangsbereich, begann die Produktion bereits Juni 2024 auf Schloss Marienbur.
Aktuell starten die Dreharbeiten zur dritten Staffel ebenfalls auf Schloss Marienburg bei Hannover – ein deutliches Zeichen dafür, dass der Ort weiterhin eine tragende Rolle in der Serienproduktion spielt.
360° Rundgang
Historisches und architektonisches Erbe
Errichtet zwischen 1858 und 1869 im neugotischen Stil, diente Schloss Marienburg als Sommerresidenz von König Georg V. von Hannover. Die Architektur, entworfen von Conrad Wilhelm Hase und Edwin Oppler, beeindruckt bis heute durch charakteristische Elemente wie Rittersaal, Bibliothek und Schlosskapelle. In der Region Hannover gilt es als herausragendes Beispiel historistischer Baukunst des 19. Jahrhunderts.
Im politischen Kontext steht das Schloss zugleich für eine historische Zäsur: König Georg V. ließ es als Geschenk für seine Frau Marie von Sachsen-Altenburg errichten – nur wenige Jahre bevor das Königreich Hannover 1866 infolge der preußischen Annexion aufgelöst wurde. Obwohl das Gebäude nie dauerhaft von der königlichen Familie bewohnt wurde, entwickelte es sich zur symbolischen Residenz der Welfen und befindet sich bis heute im Familienbesitz.
Wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten und Sanierungsbedarf (unter anderem Hausschwamm im Dachstuhl) ist das Schloss seit 2023 bis auf Weiteres geschlossen und für Besucher nicht zugänglich
Digitale Führung „Zeitreise um die Marienburg“
© Patrick Graf
© Hans Zaglitsch
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