Die Christuskirche Hannover im Stadtteil Nordstadt ist ein herausragendes Beispiel neugotischer Kirchenarchitektur und dient heute als internationales Zentrum für Chormusik. Ursprünglich zwischen 1859 und 1864 als Residenzkirche für König Georg V. von Hannover nach den Plänen des Architekten Conrad Wilhelm Hase erbaut, wurde sie nur einmal, am Tag ihrer Einweihung, als solche genutzt. Heute ist die Kirche ein bedeutendes kulturelles Zentrum.
Die Christuskirche beeindruckt durch ihre neugotische Bauweise mit einem 70 Meter hohen Turm, der in das Mittelschiff integriert ist – eine architektonische Besonderheit, die durch die begrenzte Ost-West-Ausdehnung des Bauplatzes bedingt war. Die Westfassade ist in Anlehnung an den Freiburger und Straßburger Münster gestaltet und zeichnet sich durch filigrane Sandsteinornamente, Fialen und Wasserspeier aus. Im Inneren der Kirche befindet sich eine Orgel mit 55 Registern, die 1958 von Orgelbaumeister Hillebrand erbaut wurde.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Christuskirche schwer beschädigt. Der Wiederaufbau begann 1951, und bereits 1953 konnte wieder ein Gottesdienst stattfinden. Im Jahr 2013 wurde die Kirche umfassend renoviert und zum Internationalen Kinder- und Jugendchorzentrum umgestaltet. Dabei wurde das alte Kirchengestühl entfernt und durch einen ansteigenden Probenraum ersetzt. Die Hillebrand-Orgel wurde ausgebaut und eingelagert, das Deckengewölbe saniert und mit neuem Sternenschmuck versehen.
Heute ist die Christuskirche Sitz des Internationalen Chorzentrum Hannover und Heimat des Mädchenchors Hannover. Die Kirche dient als Proben- und Aufführungsort für Chöre aus aller Welt und bleibt gleichzeitig ein Ort für Gottesdienste und kulturelle Veranstaltungen.
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