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Hannover Stadtmodell Nahaufnahme

Stadtmodelle Hannover

Kontrast der Modelle 1939 und 1945

Unten in der Kuppelhalle des Neuen Rathauses stehen vier Stadtmodelle Hannovers, die das Innere von Hannover zu verschiedenen Zeiten zeigen. Sie sind jeweils 4,5 mal 5,5 Meter groß und geben ein realistisches Bild der jeweiligen Jahre wieder. Besonders eindrucksvoll ist neben der „Keimzelle“ von 1689 der Zustand in den Jahren 1939 – also vor den Bombenangriffen – und 1945. Schon im Mai 1940 gab es erste Luftangriffe auf die Stadt. Bomben gingen in Misburg nieder, später auch in der Südstadt. Neben Industriestätten und Eisenbahnverbindungen kamen bald auch Wohnhäuser und Baudenkmäler ins Visier.

Besonders stark waren die Angriffe britischer Bomber ab Juli 1943 mit Zerstörungen von Leineschloss, Opernhaus, Kröpcke und im Oktober des Schlosses Herrenhausen (das ab 2011 wieder aufgebaut wurde). Von den rund 100 Luftangriffen auf Hannover waren die in der Nacht zum 9. Oktober 1943 die stärksten.

90 Prozent zerstört – 250.000 Obdachlose

In der Innenstadt waren nach dem Krieg 90 Prozent der Gebäude zerstört, im restlichen Stadtgebiet mehr als 50 Prozent. Das Modell der “Stadtmodelle Hannover” von 1945 zeigt das ganz realistisch. Der Statistik nach waren 3932 Wohnhäuser ganz zerstört und 18.832 schwer beschädigt. Es gab viele Tote und etwa 250.000 Obdachlose, die nun im Umland von Hannover versuchten, eine vorübergehende Bleibe zu finden. Das letzte Modell zeigt das wiederaufgebaute Hannover von 1951. Es wurde dann bis heute immer wieder aktualisiert und ergänzt.

Hannover Stadtmodell
©Michael Siebert
Hannover zum Fühlen, Sehen und Begreifen

Seit Sommer 2021 steht ein neues Stadtmodell der Innenstadt vor dem Ernst-August-Platz (am Hauptbahnhof) nahe dem musikalischen Gully-Deckel (Ecke Bahnhofstraße). Es ist ein 3,4 Tonnen schweres Bronzestück auf Granit zum „Fühlen, Sehen und Begreifen“. Das 1,6 mal 1,6 Meter große Objekt lässt sich abtasten und ist durch Blindenschrift ergänzt. Wer genau hinschaut, erkennt dieses Modell als Miniatur sogar in dem Modell wieder. Finanziert wurde es von der Bürgerstiftung Hannover, der Rut-und Klaus-Bahlsen-Stiftung, der Dirk Rossmann GmbH und der Landeshauptstadt Hannover. Das rund 70.000 Euro teure Schmuckstück der “Stadtmodelle Hannover” schuf der Künstler Felix Broerken.

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