DİORAMA

Seit ihrer Gründung Mitte der Neunziger Jahre entwickeln diorama ihren Darkwave Sound kontinuierlich weiter und überdehnen mit Leidenschaft stilistische Grenzen. Mit ihrem 2020 erschienenen Album „tiny missing fragments“ lieferten sie einen innovativen Meilenstein. Live bieten diorama eine Kombination aus emotionalem Tiefgang und Powerplay.

Seit jeher gelten diorama als verkopft und unkonventionell. Und nie zuvor war dieses Label so berechtigt wie bei ihrem zehnten Studioalbum. Auf „tiny missing fragments“ vollziehen diorama einen konsequenten Bruch mit klassischen Elektro-Arrangements. Ihre emphatischen Botschaften verpacken sie stattdessen in Glitch Beats, komplexe Loops und atmosphärische Dichte. Episch und melodiös wird es in den Refrains, in denen die melancholische Leichtigkeit früherer Veröffentlichungen wie „amaroid“ und „her liquid arms“ durchscheint.

Aufgenommen und produziert wurde das Album in Eigenregie von Torben Wendt und Felix Marc. Neben den eindringlichen Vocals und den vielen Sounddetails tragen auch die psychedelischen Gitarreneffekte von Zura Nakamura entscheidend zum Charakter des Albums bei. Für Präsenz in den Clubs sorgen Tracks wie „gasoline“ oder der von zoodrake produzierte Remix von „horizons“. Seine Strahlkraft erhält das Album aber durch die verstörende, zerrissene Ästhetik, die sich insbesondere bei Balladen wie „irreversible“ oder „dark pitch“ entfaltet.