Hannoversche Moorgeest
Wir brauchen mehr Moore! Diese faszinierenden Ökosysteme sind Schlüsselakteure im globalen Umweltschutz. Die Hannoversche Moorgeest zeigt, wie nachhaltige Nutzung und aktiver Schutz die Biodiversität erhalten und fördern. Mehr Moor bedeutet mehr für unsere Umwelt.
Lange galt das Moor als ein geheimnisvoller und lebensfeindlicher Ort. Das Geheimnisvolle ist geblieben, hinzu kommt das Wissen um die ökologische Bedeutung der Hannoverschen Moorgeest. Die Moore bieten Tieren und Pflanzen wie Wollgras und Sonnentau einen wichtigen Lebensraum und speichern sogar ein Mehrfaches an Kohlenstoff im Vergleich zur Biomasse der Wälder. Niedersachsen ist das Moorland Nummer Eins. Hier liegen ca. 70% aller deutschen Hochmoore. Einige Flächen wurden rechtzeitig unter Schutz gestellt, zum Beispiel die Hannoversche Moorgeest.
Der Moorerlebnispfad
Auf dem Moorerlebnispfad in Resse kann man die Landschaft aktiv erleben – sei es beim Torftreten, auf der Schwingrasenbrücke oder entspannt auf einer Landschaftsliege.
Der kleine Rundweg ist 1 km lang und führt durch das Otternhagener Moor, davon 350 Meter über einen Holzsteg. Auf dem Weg befinden sich Schautorfstiche, Infotafeln und Plattformen, ebenso wie Erlebnisstationen wie die Matschkuhle, die Schwingrasenbrücke und die Landschaftsliegen. Der kleine Rundweg eignet sich wunderbar für einen Ausflug mit Kindern.
Nördlich an den Holzsteg schließt sich der große Rundweg mit 2 km Länge an. Der Moor-Erlebnisweg führt dann als Holzhackschnitzelweg weiter, unter anderem zu einem Libellengewässer und entlang eines echten Lost Places: einer einstmals geplanten Autobahntrasse.
Erlebnisweg Totes Moor
Himmelblaue Frösche, ein Steg, der über Seerosen hinüberführt, und fleischfressende Pflanzen – Das Tote Moor am Steinhuder Meer hat Besuchern einiges zu bieten.
Auf einem rund 7 m langen Erlebnisweg kann man das Naturschutzgebiet besonders schön erleben. Sieben Erlebnisstationen erklären die typische Tier- und Pflanzenwelt sowie die Nutzung der Moore und wie dieser Lebensraum geschützt wird. In den Sommermonaten bietet der Naturpark Moorführungen an. Auf der geführten Exkursion erfährt man Interessantes zum Torfabbau, zur Rekultivierung der Moore und zur faszinierenden Landschaft.
Wusstet ihr, dass sich männliche Moorfrösche im März und April blau färben oder was das Steinhuder Meer mit einem stampfenden Riesen und weinenden Zwergen zu tun hat? Das und noch viel mehr erfahrt ihr hier.
Tipp: Vom Großenheidorner Turm aus hat man zudem einen Panoramablick über das Ostufer des Steinhuder Meers!
MoorIZ – das Moorinformationszentrum in der Wedemark-Resse
Resse liegt inmitten der Moore, weshalb sich hier der neue Mittelpunkt der Hannoverschen Moorgeest ideal angesiedelt hat.
Das MoorIZ ist zugleich ein Umweltinformationszentrum und Veranstaltungsort. Hier findet unter anderem eine 100 Quadratmeter große Dauerausstellung zur Entstehungsgeschichte, der Flora und Fauna der Hochmoore rund um Resse statt.
Nordhannoversche Moorroute
Verschiedene Wander- und Radwege machen die Moore nördlich von Hannover erlebbar. Der längste darunter ist mit seinen gut 100 km der Themenradweg „von Moor zu Moor“.
Dieser verbindet alle sieben Moorgebiete in vier Etappen. Gestartet wird im eher städtisch geprägten Landschaftsraum am Altwarmbüchener Moor, vorbei am Oldhorster Moor und hinaus in die ländliche Gegend um Resse mit den ökologisch wertvollsten Mooren des Naturschutzprojektes Nordhannoversche Moorgeest. Das Highlight der letzten beiden Etappen ist die Moorlandschaft am Steinhuder Meer.
Titelbild ©Lars Gerhardts